Sonja, die weltbeste Pudelzüchterin konnte es nicht lassen und hat mich bei meinem Besuch bei ihr natürlich frisiert. Und, was soll ich sagen, gut wars, zumindest teilweise.
Regelmäßiges Pudelfrisieren oder Pudelscheren
Aber von vorne. Ich weiß, Pudelfrisieren ist für viele der Horror. Für mich war es das früher auch. Dorothea hatte das „Pudel muss man regelmäßig gründlich kämmen“ nicht ernst genommen. Das erste mal beim Hundefriseur war deshalb eine Qual. Er nannte es „Entfilzen“, ich nenne es „Haarerausreißen“. Dorothea gelobte Besserung. Aber dann war sie viel krank und kam nicht dazu und es ziepte jedes Mal, wenn sie kämmte und tat sogar teilweise richtig weh. Das nächste Mal beim Friseur war furchtbar. Seitdem hatte ich Angst vor dem Kämmen und daher machte es Dorothea auch keinen Spaß mehr. Ihr Zwischenfazit war: „Dann habe ich eben einen unfrisierten Pudel und schere ihn regelmäßig ganz kurz. Und das ist gut so.“ Weil ein bischen Pflege muss sein. Mir war´s auch recht.
Friseurphobie: Desensibilisierungstraining
Ganz zufriedenstellend war der Zustand nicht, weil Dorothea meint, als Zuchtpudel muss ich frisiert werden. Doof. Aber da kam die weltbeste Sonja. Als ich einmal eine ganze Woche bei ihr war – Dorothea war krank – da hat sie mich jeden Tag auf ihren Schertisch gesetzt und gestreichelt und es gab Würstchen und dort hat sie mich gaaanz vorsichtig ein kleines bischen gekämmt. Jeden Tag. Dabei habe ich gemerkt, dass Kämmen wie Streicheln sein kann. Als ich wieder bei Dorothea war, hat die das fortgesetzt. Nicht jeden Tag, aber mindestens zwei Mal in der Woche. Anfangs gab es da eigentlich nix zum Kämmen, weil die Haare ganz kurz waren. Deshalb ziepte nix und Bürste und Kamm massierten nur schön. Jetzt wo die Haare lang sind ist Bürsten und Kämmen immer noch angenehm.
Frisieren kann Spaß machen
Vorletzte Woche habe ich Dorothea verblüfft. Wir kamen vom Gassigehen und ich hatte Lust auf Kämmen und bin in das Zimmer auf den Frisiertisch gesprungen. Sie hat mich verstanden und massiert und gekämmt.
Hier noch ein paar Frisiertipps von Sonja
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Nur Bürsten reicht nicht, das Bürsten lockert lediglich die Haare und trennt die Haarspitzen.
- Man muss Kämmen und mit dem Kamm bis auf die Haut kommen.
- Wenn der Kamm hakt, die Haare an der Wurzel halten und sozusagen die Haare durch den Kamm ziehen und nicht den Kamm durch die Haare, dann zieht es nicht und man reißt keine Haare raus.
- Wenn man einen Pudel badet, sollte man gleich beim Föhnen die Haare glatt kämmen.
- Egal was andere sagen, Sonja ist überzeugt, dass sich bei Pudeln in den ersten zwei Jahren das Fell verändert. Bei mir war es so. Jetzt ist es viel leichter kämmbar und ich verliere viel weniger Haare beim Kämmen.
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Viele Friseure greifen den Hund von oben über die Schnauze, um den Kopf zu fixieren. Das ist für mich ein Signal, dass ich etwas falsch gemacht habe, ein Maßregeln. Ich ziehe dann natürlich den Kopf weg und bin ein bischen beleidigt, weil ich doch ganz brav auf dem Tisch bin. Sonja fasst nur gaaanz leicht von unten, damit ich meine Schnauze in ihre Hand lege. Gut, manchmal drückt sie mit den Fingern meinen Kopf in eine Richtung, aber das ist ok.
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Stehen ist anstrengend. Bei Sonja darf sich ein Hund beim Frisieren auch mal hinsetzen, hinlegen und entspannen.
Was meint ihr dazu?
Hihi, Merlin sieht ja sehr struppig aus in dem einen Foto! 😉 Wir kämmen und bürsten Tessa regelmäßig, wenn möglich jeden Tag. Dann ist es für sie Routine und mittlerweile findet sie es auch sehr angenehm. Liebe Grüße, Kati
Tessa hat es gut! – seufz! Und sie sieht im Blog ja auch klasse aus.
Das kenne ich! Habe den Zeitpunkt mit dem Bürsten, Kämmen, etc. auch verpasst. Deshalb geht Lucky ca. alle vier Wochen zum Friseur. Das klappt gut. Aber ich nehme mir immer wieder vor, das jetzt doch endlich mal einzuführen. Vielleicht bekommt er zu Weihnachten einen Frisiertisch… 😉
Es ist nie zu spät 🙂 Bei Dorothea hat es fast 2 Jahre gedauert. – Und das mit dem Tisch hat echt geholfen.
Na dann werde ich das mal versuchen. Und ich werde berichten!