Pudel beim Mantrailing – „Nasenarbeit“

Pudel beim Mantrailing – „Nasenarbeit“

Heute war ich beim Mantrailing. Das geht so: Ich bekomme mein Trailinggeschirr um, Dorothea packt die lange Schleppleine und zwei Dosen mit Superleckerli ein und los geht’s mit dem Auto. Wir fahren zu Stellen, wo wir nie Spazieren gehen, meistens im Wald. Dort erwarten uns eine von zwei Trailingchefinen von Hund@work und ein oder zwei andere Hunde mit ihrem Menschen.

Hund zieht an der Leine beim Mantrailing
Merlin-Pudel zieht an der Leine beim Mantrailing

Heute war die Chefin Alexandra da und die Mischlingshündin Molly mit ihrem Frauchen. Molly ist ganz nett, aber sie mag es gar nicht, wenn ich sie anbaggere, aber dazu ein andermal mehr. Beim Trailing ist es ohnehin meist nicht so wichtig, welche anderen Hunde mitmachen. Molly ging mit ihrem Frauchen voraus und nach einer Weile hat Dorothea mich Sitz machen lassen, mir ein Stück Stoff mit dem Geruch vom Mollyfrauchen unter die Nase gehalten und „Fährte“ gesagt. – Als ob ich nicht schon längst wüsste, worum es geht und mich nicht bereits auf Mollyfrauchens Geruch eingestellt hätte. Menschen brauchen manchmal seltsame Rituale. – Und dann zog ich los. „Zog“ denn beim Trailen ist an der Leineziehen erwünscht.

Hund beim Mantrailing
Pudel beim Mantrailing

Menschen sind so langsam und müssen motiviert werden, um einer Spur ernsthaft zu folgen. Irgendwie ist Dorothea wohl darauf angewiesen, dass ich meiner Nase folge. Wenn ich mir mit der Spur nicht ganz sicher bin, dann bleibt sie stehen. Und wenn ich kurz eine falsche Fährte prüfe, um ganz sicher zu gehen, dann läuft sie mir in die falsche Richtung hinterher. Andererseits, wenn ich unkonzentriert völlig falsch laufe oder wenn ich aus der Luft eine gute Witterung für eine Abkürzung aufnehme, dann weiß sie doch, wo es lang geht und bringt mich auf die Spur zurück. Das finde ich ein bisschen mysteriös und ich will irgendwann herausbekommen, wie sie das macht. Diesmal lief Alexandra bei uns mit und lobte, wie toll ich bin. Dann haben Dorothea und ich eine Spur für Molly gelegt und zuletzt legte Alexandra eine für mich und Molly. Am Ende der Spur bekomme ich stets eine Dose mit Superleckerli.

Aber noch besser finde ich, dass am Ende der Spur tatsächlich der Menschen hockt, dessen Spur ich verfolgt habe. Wenn es eine Trailingchefin ist, ist das besonders schön, weil ich dann ich ganz doll geknuddelt werde. Die ersten paar Male beim Trailing konnte ich gar nicht fassen, dass ich mit meiner Nase auf einer Spur so viel Erfolg haben kann. Die anschließenden Tage habe ich das an vielen Spuren ausprobiert. Inzwischen weiß ich, dass sich abseits vom Mantrailing das Verfolgen von Spuren nicht lohnt, selbst bei läufigen Weibchen nicht. Es gibt Hunde, die das Mantrailing als Anti-Jagdtraining machen. Ich habe auch gelernt, dass die meisten interessanten Spuren, die mir beim Gassigehen begegnen, zu alt zum Verfolgen sind. Das Alter von Spuren kann ich inzwischen nämlich auch unterscheiden. DAs dämpft meinen ohnehin schwachen Jagdtrieb noch mehr.

Eigentlich habe ich erst durch das Trailen richtig gelernt, was für ein tolles Sinnesorgan meine Nase ist und wie toll es ist, das ich ein Hund bin und kein Nasenlegastheniker wie die Menschen. Welche Erfahrung habt ihr mit Nasenarbeit?

2 replies to Pudel beim Mantrailing – „Nasenarbeit“

  1. Liebe Merlin,

    Du bist immer der beste 🙂

    LG für dich und für Dorothea,

    Marijana

    • Vielen Dank für den Motivationsschub.

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